Lotti Glauser zeichnet bereits als Kind gerne. Sie malt sich im Kopf was aus und strichelt es mit Blei- und Buntstiften nach. Ihr Talent wird vom Vater, der an einer Volkshochschule Zeichnen und Malen unterrichtet, rasch erkannt und gefördert. Akribisch versucht sie sich vorerst in Proportionen und Perspektiven. Sie übt und übt. Das ist reine Fleissarbeit. Die Leidenschaft kommt später und anders – nämlich im Bergsteigen. Zwischen den Gipfeln in der Luft gehalten zu werden entfacht ein Feuer, das sie zeitlebens nicht mehr loslässt. Der Blick in die Weite erfüllt sie mit Sehnsucht. In Skizzen und Entwürfen fängt sie ihre Emotionen vorerst mit Bleistift ein.
Nach der Geburt ihrer Söhne Dersu und Ismael Huber wird‘s bunt Eine ungestüme Farbigkeit fliesst fortan in ihr Werk. Man müsse nur die Kinder beobachten, wahrnehmen, was sich zwischen den Worten abspiele, dann könne man gar nicht anders, als sich auf deren Lebensfarben einlassen. So entstehen in ihrem Atelier Bilder, die an den Gesetzmässigkeiten des Alltags vorbei klettern und sich himmelstürmend neu erfinden. Berg und Garten, Schöpfungsehrfurcht und Lebensfreude bilden die Leidenschaft der Malerin ab, die den Augenblick des Glücks immer wieder einzufangen vermag.